Wir
wollen euch heute eine Geschichte erzählen, die schon oft erzählt worden ist. Es
ist eine ganz alte Mutmach-Geschichte.
Schon
lange ist her, da war die ganze Welt in großer Gefahr. Den meisten Menschen war
das egal. Gott hat die Menschen gewarnt, aber es gab nur einen, der auf die
Warnung gehört hat: Noah hat er geheißen.
Noah
hat ernst genommen, was Gott gesagt hat und hat Gott gefragt, was er tun soll. Gott hat
geantwortet: „Die Welt wird untergehen. Es wird mehr Wasser kommen, als du dir
vorstellen kannst. Baue einen großen Kasten und mache ihn wasserdicht. Wenn es
so weit ist, werde ich es dir sagen. Dann bringe dich und die Tiere in
Sicherheit.“
Noah
hat gemacht, was Gott gesagt hat. Die anderen Menschen haben ihn ausgelacht, als
sie den Kasten gesehen haben. Der Kasten hieß Arche.
Doch
dann ging es los. Noah hat wieder Gottes Stimme gehört. Zuerst hat er die Tiere
in die Arche gebracht. Immer ein Paar von jeder Art. Zuletzt ist er mit seiner
Familie in die Arche und hat die Tür fest verschlossen.
Dann
kam der Regen. Soviel Regen hatte es noch nie gegeben. Die ganze Erde wurde
überschwemmt. Alles ist im Wasser untergegangen, nur die Arche und ihre
Insassen nicht.
In
der Arche war es eng und stickig. Vor allem die Kinder hatten oft Angst. „Wird
der Regen jemals aufhören?“ „Wann dürfen wir wieder raus?“ Sie wollten an die
frische Luft. Sie wollten rennen und toben. In der Arche war es manchmal
ziemlich langweilig.
Auch
den Erwachsenen wurde die Zeit lang. Und auch die Erwachsenen hatten Angst.
Noah
hat immer alle beruhigt. „Es wird wieder gut werden. Wir werden nicht
untergehen. Wartet noch etwas. Wir sind hier in Sicherheit.“
Eines
Tages hat es immerhin aufgehört zu regnen. Die ersten wollten sofort nach
draußen. Aber Noah hat sie gebremst. „Stopp. Da draußen ist noch alles unter
Wasser. Wir können noch nicht raus. Wir würden das nicht überleben.“
Sie
mussten weiter warten. Es war weiter eng und langweilig.
Doch
eines Tages hat es einen großen Rums gemacht. Die Arche ist auf festem Boden
aufgesetzt. Bald danach hat Noah dann begonnen, herauszufinden, ob man auf der
Erde schon wieder leben kann. Er hat jeden Tag einen Vogel losgeschickt. Die
ersten Vögel kamen schnell zurück zur Arche. Eines Tages kam eine Taube mit einem
grünen Zweig im Schnabel. Ein Zeichen, dass es wieder Pflanzen gab. Und noch
ein paar Tage später kam die Taube nicht mehr zurück.
Da
wusste Noah: Jetzt ist es soweit. Jetzt kann man auf der Erde wieder leben.
Die
Arche wurde geöffnet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schnell alle nach
draußen wollten. Endlich wieder frische Luft. Endlich wieder all das tun
können, was so lange nicht möglich war.
Die
Menschen und Tiere haben sich gefreut. Sie haben gelacht und getanzt und
gefeiert.
Noah
hat auch an Gott gedacht. Er hat große Steine gesammelt und einen Altar daraus
gebaut. Dann hat er zu Gott gebetet: „Danke Gott. Danke, dass du uns gerettet
hast. Danke, dass alles gut gegangen ist.“ Noah hat Gott auch von der
schwierigen Zeit in der Arche berichtet: von der Angst, von der Langeweile.
Und
Gott hat ihm eine Antwort gegeben. Plötzlich erschien ein Regenbogen am Himmel.
Und Noah hat in seinem Herzen die Stimme von Gott gehört: „Das ist das Zeichen
für dich und für alle Menschen auf der ganzen Welt zu jeder Zeit. Wenn du einen
Regenbogen siehst, dann soll er dich daran erinnern, dass ich die Welt
beschütze. Egal was passiert, ich, Gott, werde für euch sorgen. Niemals mehr
soll die Welt untergehen. Das verspreche ich. Und der Regenbogen ist das Zeichen.“
Auch
heute noch ist der Regenbogen das Zeichen, dass Gott für uns sorgt. Er sieht
unsere Angst und unsere Sorgen. Er sieht unsere Freude und unsere Hoffnung. Er
freut sich mit uns, wenn es uns gut geht.
Der
Regenbogen ist auch für uns das Zeichen, dass Gott es gut mit uns meint.
Text: Sabine Bayreuther
Zeichnung: Dierk Rafflewski