Sonntag, 15. Juli 2018

"Die Abenteuer des Propheten Jona" oder: "Das war alles?"

Seit einiger Zeit verfügt die Kinderkirche Heddesheim über ein "Kamishibai", ein "Papiertheater" oder "Kastentheater", das sich wie eine Bühne öffnen lässt und in bunten Bildern biblische Geschichten illustriert. Die Bildkarten kann man in Läden kaufen oder im Internet bestellen. Oder aber man stellt sie selber her - so wie wir das unlängst mit der Jungschar probiert haben. Hier ist das Ergebnis: Die Geschichte des Propheten neu erzählt (in Anlehnung an die biblische Geschichte aber in freier Interpretation).


Zum Vergrößern bitte Bilder anklicken!


Jona führt ein gechilltes Lebens. Was die anderen Leute treiben interessiert ihn nicht - solange er seine Ruhe hat.


Doch von wegen Ruhe! Gott hat einen Auftrag für ihn: Er soll nach Ninive ziehen und die Menschen vor den Folgen ihrer Bosheit warnen. Denn lange will sich Gott ihr böses Treiben nicht mehr gefallen lassen.


Jona bekommt Angst. Er malt sich in Gedanken aus, wie die bösen Menschen in Ninive aussehen und was sie ihm alles antun werden, wenn er ihren Zorn erregt.


Jona sagt sich: "Nicht mit mir!" und macht sich aus dem Staub. "Soll sich Gott doch einen anderen Propheten suchen."


Von Joppe aus will Jona mit dem Schiff nach Tarsis reisen, das im heutigen Spanien liegt. Für die Menschen damals war das das Ende der Welt. "So weit weg", denkt Jona "wird mich Gott ganz bestimmt nicht finden!".


Doch kaum hat das Schiff den sicheren Hafen verlassen, bricht ein heftiger Sturm los, Die Menschen an Bord bekommen es mit der Angst zu tun. Sie glauben: "Jemand unter uns, muss Gott geärgert haben! Das Blitzen und Donnern kommt bestimmt von seinem Zorn!"


Geplagt von Angst und Gewissensbissen packt Jona schließlich aus. Er gesteht, dass er sich auf der Flucht vor Gott befindet.


Die Menschen an Bord glauben jetzt, dass der Sturm allein die Schuld von Jona ist. Darum wollen sie ihn loswerden und werfen ihn einfach über Bord.


Als Jona im Wasser zappelt, taucht plötzlich ein riesiger Fisch aus den Wellen auf. Mit einem "Schapp" verschluckt er den ungehorsamen Propheten und taucht mit ihm in die Tiefe ab.
Gefangen im Magen des großen Fisches betet Jona in Todesangst zu Gott. Er bittet ihn um Verzeihung und verspricht, jeden Auftrag zu erfüllen, wenn Gott ihn nur noch einmal rettet.


Und tatsächlich: Nach drei Tagen taucht der Fisch noch einmal an die Oberfläche und spuckte Jona in hohem Bogen ...


... an den nächstgelegenen Strand. 

Jona weiß jetzt: Er hat keine Wahl. Er muss nach Ninive. Also macht er sich auf den Weg.


In Ninive angekommen, ergreift er auf dem Marktplatz das Wort und hält den Menschen mit lauter Stimmer ihre Bosheit vor.


Dabei kneift er die Augen zusammen, weil er immer noch Angst vor den Menschen hat. Nach allem, was er gehört hat, müssen das regelrecht Monster sein!


Aber die "Monster" verhalten sich merk-würdig leise. "Was ist da los? Verstehen die nicht, was ich sage?". 
Langsam macht Jona die Augen auf ... und wundert sich.


Die Menschen in Ninive sehen gar nicht aus wie "Monster". Und sie sind auch nicht sauer über seine Worte, sondern tief erschrocken. Sie haben genauso viel Angst wie er, versprechen ihr Leben zu bessern - und wollen nur eines: In Frieden leben!



Und Gott gewährt ihnen den Wunsch: Er verzeiht ihnen ihre Fehler und schenkt ihnen die Chance, es in Zukunft besser zu machen.

Jona hingegen ist ganz verdutzt: "Das war alles?". 

Jetzt ist es ihm peinlich, dass er so viel Angst hatte. Auch er nimmt sich vor, es das nächste Mal besser zu machen.

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