In unserer „offenen Kirche“ gab´s die letzten
Jahre schon viel zu sehen. Mal war das Mittelschiff mit Sternen, mal mit bunt
bemalten Regenschirmen über-spannt. Mal wurde der Altarraum von Comicfiguren
bevölkert. Mal waren es wilde Tiere, die sich auf der Empore tümmelten und an
Lianen über die Kanzel schwangen: Affe, Tiger, Schlange, Faultier, Tukan …
Aber wer hat da Ende September in der Kirchenbank Platz genommen?
Den pelzigen Gast hatten wir nicht auf dem Plan.
Plötzlich war er da, hat sich im Mittelschiff niedergelassen und ist seitdem
nicht von seinem Platz zu bewegen.
Aber wozu auch? Einen angenehmeren Gast kann
man sich nicht wünschen: Interessiert verfolgt er jedem Gottesdienst, lächelt
freundlich jedem zu, lässt sich gerne sanft streicheln – und stubenrein ist er
auch. Nur schade, dass er keinen Namen hat. Irgendwie müssen wir ihn ja anreden.
Aus diesem Grund haben
wir auf dem Platz neben unserem plüschigen Freund eine Kladde mit Stift und
Blättern gerichtet. Hier kann jede und jeder ihre und seine Namensvorschläge
eintragen kann. Ein paar Vorschläge sind sogar schon notiert worden – z.B. Samson
oder FRIEDolin. Aber wir sind sicher, es finden sich noch ganz viele andere
kreative Ideen.
Meister Petz ist jedenfalls tierisch gespannt,
wie sein neuer Name sein wird. Jeden Abend, wenn die Kirche abgeschlossen ist, studiert
er neugierig die Liste.
Aber die letzte Entscheidung – das hat er uns
verraten – will er den Kindern aus der Kinderkirche überlassen. Bei denen fühlt
er sich am Wohlsten.
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