Es war nass und feucht in der dunklen Höhle.
David und seine Männer kauerten hinter den Felsen und beobachteten die Ebene.
Mit 3000 Soldaten war König Saul aufgebrochen, um den vermeintlichen
Konkurrenten um den Königsthron zu beseitigen. Ob die Höhle in der Wüste von En
Gedi den Verfolgten den ersehnten Schutz bieten konnte? Denkste! Auch Saul
hatte die Höhle erspäht, deutete mit dem Finger auf das dunkle Portal und besprach
sich mit dem Heerführer. Aber was war das? Saul ließ die Soldaten zurück, stieg
allein den schmalen Pfad zur Höhle hinauf, schaute sich oben angekommen noch
einmal verlegen um und ging dann hinter einem Tropfstein in die Hocke. Was tat
er da nur?
Die Besucher im Familiengottesdienst zur
Eröffnung des KiGo-Landestreffens zuckten die Schultern. Keine Ahnung! Bis ein
lauter langer Furz über sämtliche Lautsprecher durch das Kirchenschiff hallte.
Betretenem Schweigen folgte lautes Lachen und die Feststellung eines jungen
Gottesdienstbesuchers: „Der macht Kacka!“
Ja, richtig, das war die Antwort: Saul war
allein in die Höhle gekommen, um sich nach schwerer Mahlzeit Erleichterung zu
verschaffen. Womit sich für David die überraschende Chance bot, seinen
Verfolger ein für alle Mal loszuwerden. Schutz- und wehrlos war ihm dieser
ausgeliefert. Doch David zögerte, überlegte … und statt mit dem Schwert kurzen
Prozess zu machen, schnitt er König Saul ein kleines Stück von seinem Mantel.
Danach zog er sich zurück, wartete bis Saul wieder bei seinen Soldaten war und
trat in Höhlenportal – mit dem roten Stofffetzen in der erhobenen Hand. Da
erkannte Saul, dass ihm David nicht nach dem Leben trachtete und zog beschämt
von dannen. Er wusste, David wird einmal der bessere König sein.
Stark ist eben nicht, wer seine Ziele ohne
Rücksicht auf Verluste zu verfolgen sucht, sondern wer besonnen bleibt und danach
fragt, was dem Frieden und der Verständigung aller dient. Eindrucksvoll hatten
das die sieben Schülerinnen und Schüler in den Rollen von Saul, David und
seinen Gefolgsleuten veranschaulicht. Danach ging es musikalisch weiter mit
„Absoluto guto“, einem von mehreren Mitmachliedern, die für viel Bewegung unter
den gut gelaunten Besuchern sorgten.
Mit Schere, Klebstoff, Kinderbibel und Gitarre
Nach dem inspirierenden Familiengottesdienst
ging es für die rund 50 angemeldeten KiGo-Mitarbeitenden, die bis zu 150
Kilometer Anfahrt aus dem Main-Tauber-Kreis auf sich genommen hatten, in und um
das Evangelische Gemeindehaus in Workshops und kreativen Stationen weiter.
Wer wollte, konnte sich
bei den Gemeindediakoninnen Frauke Manske (Ilvesheim) und Bärbel Fichtner
(Ladenburg) mit kindgerechte Erzählmethoden vertraut machen oder bei Kirchenmaus-Mitarbeiterin
Annette Krieck (Ladenburg) flotte Lieder für den KiGo einüben. Im Gemeindesaal
bot Gemeindediakonin Stefanie Uhlig zusammen mit Jugendmitarbeiter Elias Karbe (Ketsch)
eine Bastelstation für Sonnenfänger an, während Karin Kunkel, die KiGo-Beauftragte
für den Kirchenbezirk Heidelberg, zur Gestaltung von Prunkschwertern lud, die nicht
zum Töten, sondern zur Ehrerbietung gedacht waren (siehe: Ritterschlag). Für
Spiel & Spaß sorgte indes Gemeindereferentin Carolin Gottfried auf der
Außenfläche vor dem Gemeindehaus. Ob beim „Turmbau zu Babel“ mit einem Berg von
Holzsteinen, der Verschönung des Außenpflasters mittels Straßenmalkreide oder
der Produktion von Riesen-Seifenblassen, für jede und jeden gab´s was zu tun.
Und wer´s ruhiger wollte, konnte sich im Gemeindehaus einer von zahlreichen
Bastelaufgaben widmen.
Als weitere Höhepunkte gab´s nachmittags dann noch
eine kirchenpädagogische Führung durch die benachbarte katholische Kirche St. Remigius
unter Leitung von Erlebnispädagogin Rebecca Pfenning sowie eine KiGo-Crash Kurs
durch Frauke Manske für Kinder und Jugendliche, die vielleicht einmal selbst in
die KiGo-Arbeit einsteigen möchten.
Lutz Wöhrle, der Landeskirchlich Beauftragte
für KiGo, der ebenfalls den Tag in Heddesheim verbrachte, zeigte sich überaus
beeindruckt von dem breiten Angebot, der großen Zahl an Mitwirkenden und der wunderbaren
Versorgung, für die maßgeblich Mirjam Kuenzer und Elisabeth Reinmüller vom
örtlichen KiKi-Team verantwortlich waren. Den ganzen Tag über stand eine
Snackbar mit Getränken, Kaffee, Obst, Gemüse, Tomaten-Mozzarella-Sticks, Keksen
und einem Kilogramm (!) Gummibärchen zur freien Verfügung. Und als Nachtisch
fürs Mittagessen (Pizza!) hatte Elisabeth für alle Teilnehmende sogar noch Pana
cotta mit Früchten vorbereitet.
Herzlichen Dank auch an Dirk Kollmar, der für
Technik und Toneffekte in der Kirche sorgte. Was wäre das Anspiel nur ohne das
laute Furzen gewesen … J
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