Mittwoch, 25. Juni 2025

KiGo-Landestreffen in Heddesheim: Wenn der König Kacka muss ...


Es war nass und feucht in der dunklen Höhle. David und seine Männer kauerten hinter den Felsen und beobachteten die Ebene. Mit 3000 Soldaten war König Saul aufgebrochen, um den vermeintlichen Konkurrenten um den Königsthron zu beseitigen. Ob die Höhle in der Wüste von En Gedi den Verfolgten den ersehnten Schutz bieten konnte? Denkste! Auch Saul hatte die Höhle erspäht, deutete mit dem Finger auf das dunkle Portal und besprach sich mit dem Heerführer. Aber was war das? Saul ließ die Soldaten zurück, stieg allein den schmalen Pfad zur Höhle hinauf, schaute sich oben angekommen noch einmal verlegen um und ging dann hinter einem Tropfstein in die Hocke. Was tat er da nur?

Die Besucher im Familiengottesdienst zur Eröffnung des KiGo-Landestreffens zuckten die Schultern. Keine Ahnung! Bis ein lauter langer Furz über sämtliche Lautsprecher durch das Kirchenschiff hallte. Betretenem Schweigen folgte lautes Lachen und die Feststellung eines jungen Gottesdienstbesuchers: „Der macht Kacka!“

Ja, richtig, das war die Antwort: Saul war allein in die Höhle gekommen, um sich nach schwerer Mahlzeit Erleichterung zu verschaffen. Womit sich für David die überraschende Chance bot, seinen Verfolger ein für alle Mal loszuwerden. Schutz- und wehrlos war ihm dieser ausgeliefert. Doch David zögerte, überlegte … und statt mit dem Schwert kurzen Prozess zu machen, schnitt er König Saul ein kleines Stück von seinem Mantel. Danach zog er sich zurück, wartete bis Saul wieder bei seinen Soldaten war und trat in Höhlenportal – mit dem roten Stofffetzen in der erhobenen Hand. Da erkannte Saul, dass ihm David nicht nach dem Leben trachtete und zog beschämt von dannen. Er wusste, David wird einmal der bessere König sein.

Stark ist eben nicht, wer seine Ziele ohne Rücksicht auf Verluste zu verfolgen sucht, sondern wer besonnen bleibt und danach fragt, was dem Frieden und der Verständigung aller dient. Eindrucksvoll hatten das die sieben Schülerinnen und Schüler in den Rollen von Saul, David und seinen Gefolgsleuten veranschaulicht. Danach ging es musikalisch weiter mit „Absoluto guto“, einem von mehreren Mitmachliedern, die für viel Bewegung unter den gut gelaunten Besuchern sorgten.

Mit Schere, Klebstoff, Kinderbibel und Gitarre


Nach dem inspirierenden Familiengottesdienst ging es für die rund 50 angemeldeten KiGo-Mitarbeitenden, die bis zu 150 Kilometer Anfahrt aus dem Main-Tauber-Kreis auf sich genommen hatten, in und um das Evangelische Gemeindehaus in Workshops und kreativen Stationen weiter.

Wer wollte, konnte sich bei den Gemeindediakoninnen Frauke Manske (Ilvesheim) und Bärbel Fichtner (Ladenburg) mit kindgerechte Erzählmethoden vertraut machen oder bei Kirchenmaus-Mitarbeiterin Annette Krieck (Ladenburg) flotte Lieder für den KiGo einüben. Im Gemeindesaal bot Gemeindediakonin Stefanie Uhlig zusammen mit Jugendmitarbeiter Elias Karbe (Ketsch) eine Bastelstation für Sonnenfänger an, während Karin Kunkel, die KiGo-Beauftragte für den Kirchenbezirk Heidelberg, zur Gestaltung von Prunkschwertern lud, die nicht zum Töten, sondern zur Ehrerbietung gedacht waren (siehe: Ritterschlag). Für Spiel & Spaß sorgte indes Gemeindereferentin Carolin Gottfried auf der Außenfläche vor dem Gemeindehaus. Ob beim „Turmbau zu Babel“ mit einem Berg von Holzsteinen, der Verschönung des Außenpflasters mittels Straßenmalkreide oder der Produktion von Riesen-Seifenblassen, für jede und jeden gab´s was zu tun. Und wer´s ruhiger wollte, konnte sich im Gemeindehaus einer von zahlreichen Bastelaufgaben widmen.

Als weitere Höhepunkte gab´s nachmittags dann noch eine kirchenpädagogische Führung durch die benachbarte katholische Kirche St. Remigius unter Leitung von Erlebnispädagogin Rebecca Pfenning sowie eine KiGo-Crash Kurs durch Frauke Manske für Kinder und Jugendliche, die vielleicht einmal selbst in die KiGo-Arbeit einsteigen möchten.

Lutz Wöhrle, der Landeskirchlich Beauftragte für KiGo, der ebenfalls den Tag in Heddesheim verbrachte, zeigte sich überaus beeindruckt von dem breiten Angebot, der großen Zahl an Mitwirkenden und der wunderbaren Versorgung, für die maßgeblich Mirjam Kuenzer und Elisabeth Reinmüller vom örtlichen KiKi-Team verantwortlich waren. Den ganzen Tag über stand eine Snackbar mit Getränken, Kaffee, Obst, Gemüse, Tomaten-Mozzarella-Sticks, Keksen und einem Kilogramm (!) Gummibärchen zur freien Verfügung. Und als Nachtisch fürs Mittagessen (Pizza!) hatte Elisabeth für alle Teilnehmende sogar noch Pana cotta mit Früchten vorbereitet.


Herzlichen Dank auch an Dirk Kollmar, der für Technik und Toneffekte in der Kirche sorgte. Was wäre das Anspiel nur ohne das laute Furzen gewesen … J

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