Wie ein Findelkind stand er plötzlich bei uns auf der Matte bzw. saß in einer Bank unserer Kirche: der Kirchenbär. Seitdem erfreut er nicht nur kleine Besucherinnen und Besucher. Bei den Auszubildenden des Predigerseminar Petersstift, die regelmäßig unserer Kirche zum Präsenz- und Auftrittscoaching besuchen, avancierte er zum beliebten Fotomotiv. Jede/r hat mittlerweile mindestens ein Selfie mit Bär. Er ist ein echter Hingucker.
Und weil es der Bär dank seines
gewinnenden Wesens bis in die Jubiläumsausgabe des Scharniers schaffte, beginnt
sich so langsam auch seine Geschichte zu lichten. Eine Leserin hat ihn nämlich auf
einem Scharnierfoto wiedererkannt: Es ist der Bär, den ihre Tochter Lisa vor
rund 15 Jahren von Freunden geschenkt bekam. Zuvor verbrachte er die Kindheit
mit Carina in Mannheim. Als Lisa älter wurde und mit etwa 20 Jahren das
Interesse an dem Kuscheltier verlort, fand er Asyl bei einem befreundeten
Ehepaar. Aber auch da war kein Platz auf Dauer. Zudem sehnte sich der Bär nach
Kindern. So ist er schließlich in die Kirche gewandert, wo er sich seitdem über
mangelnde Aufmerksamkeit nicht beschweren kann.
Spannend ist, dass der Bär aus
seiner Zeit mit Lisa tatsächlich keinen Namen hat. Der Bär war schlicht der
„Bär“. Dafür kann er sich mittlerweile vor Namensvorschlägen nicht mehr retten.
Die Notizzettel in der Kladde neben ihm sind bis zum Rand beschriftet. Ob ihm
die Namen gefallen? Ein wenig ratlos ist er schon angesichts der vielen
originellen Vorschläge wie „Eva“ (von EVAngelisch), Bärnhard, FRIEDolin,
Brummel oder „kleiner Stern“. Aber da vertraut er ganz den Kindern der
Kinderkinder. Die dürfen nämlich für ihn entscheiden und treffen bestimmt die
richtige Wahl.
Der Bär jedenfalls ist gespannt. Wir sind es auch. Und sobald die Entscheidung gefallen ist, werden wir umgehend berichten.
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