Ja, es scheint zu klappen: Eine Verschärfung der Corona-Regeln, die unsere Aufführung gefährden würde, ist derzeit nicht in Sicht. Und trotz zweijähriger Musicalpause haben sich genügend Kinder gefunden, um alle Rollen zu besetzen. Rund 50 Darsteller*innen sind im Einsatz. Schon bei der ersten Schnupperprobe fühlte es sich so an, als hätte das „Corona-Loch“ nie gegeben. Alle waren begeistert dabei, besonders die ehemaligen Musicalkinder, die als Jugendliche weiterhin mitspielen und zu einer tragenden Stütze unser Musicalarbeit geworden sind (auf dem Foto links im Bild).
Wie immer ist es natürlich ein Kraftakt – zumal wir erstmals die Technik (Ton und Licht) mit Bordmitteln bestreiten müssen und aufgrund der ungeheizten Kirche nur im Gemeindehaus üben können. Wir wollen schließlich nicht riskieren, dass die Reformation ins Wasser fällt, weil Martin Luther mit Erkältung das Bett hüten muss. Erst wenn mit der letzten Probe am 22. Dezember die weihnachtliche Heizphase beginnt, können wir das Stück wenigstens einmal in der Kirche proben. Am nächsten Tag steht bereits die Aufführung an.
Doch bei allen Sorgen, die das Team begleitet, ob denn alles kappt und an alles gedacht ist, die Begeisterung der Kinder entschädigt immer wieder und macht große Lust auf die beiden Aufführungen – am 23. Dezember um 17.00 Uhr, wenn dank der Dunkelheit die Lichteffekte besonders gut zur Geltung kommen, und an Heiligabend um 15.30 Uhr.
Und worum geht´s?
Bei dem Musical „Martin Luther und die gute neue Mär“ handelt es sich um ein aufwendiges Stück, das wir zum Lutherjahr 2017 geschrieben haben. Text und Story stammen von Dierk Rafflewski, die Musik von Jessica Lindenberger und Henning Scharf.
In 5 Akten erzählt es in rund einer Stunde
Spielzeit die Geschichte von Martin in Luther von seiner Kindheit bis ins
Alter, als er sich selbst mit seinen aufmüpfigen Kindern auseinandersetzen musste.
Hauptthema ist der am Ende siegreiche Kampf Luthers gegen die Ängste, die ihn
seit seiner Kindheit begleitet haben – dargestellt vom „Chor der Ängste“, der
aus einem Heer kleiner Teufelchen besteht. Dramatischer Höhepunkt ist im
vorletzten Akt die Konfrontation mit dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms,
bevor es im letzten Akt weihnachtlich wird und die Zuschauer erfahren, warum
das Christkind an Heiligabend Geschenke bringt und nicht mehr wie im
Mittelalter üblich der Nikolaus am 6. Dezember. Danach wird gesungen – von
Kindern und Gemeinde. Denn das Weihnachtslied von Martin Luther, das im
Musical-Titel anklingt, darf natürlich nicht fehlen. Sie wissen, welches?
Fotos: Ute Schick
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