Wer das Scheunentor unter dem großen Weihnachtsstern passierte,
fand sich direkt im alten Rom wieder, wo ein grimmiger Kaiser Augustus vor
einer leeren Schatztruhe zur Volkzählung rief. Dann ging es mit den Figuren der
Reisenden und in Begleitung der Magier aus dem Morgenland weiter in den
nächsten Raum, wo von großen Pflanzenkübeln umgeben die „Hirten auf dem Felde“
ihre Schafe hüteten. Gegenüber auf dem Holzpodest, wo sonst die Konzerte von „Jester´s
Garden“ stattfinden, freute sich die Wirtsfamilie über die proppenvolle
Herberge. Danach wurde es weihnachtlich: Von den schweren Balken, die früher
dem Trocknen der Tabakpflanzen dienten, hingen goldene und silberne Sterne
herab, die fröhlich blinkend zur Entdeckung des hintersten Raumes einluden. Hier
standen Josef und Maria mit dem Jesuskind im Arm vor einer Holzkrippe – gesäumt
von den herbeigeeilten Hirten. Und auch wenn in der biblischen Weihnachtserzählung
weder Stall noch Ochs und Esel vorkommen, in einer Krippenlandschaft durften
die natürlich nicht fehlen.
Mit Sprechblase und
Weihnachts-Smiley
Die Geburtsszene wurde um die herbeigeeilten Hirten nebst Schaf und einem funkelnden Sternenhimmel mit frei hängenden Sternen ergänzt. In die Nähe der Magier aus dem Morgenland gesellte sich in oberer Geschosshöhe ein grimmig aus dem Fenster in Richtung Bethlehem starrender König Herodes. Und inmitten der weiten Landschaft bei den „Hirten auf dem Felde“ erhielt der Verkündigungsengel seinen Platz, der den Comicstil auf die Spitze trieb: Mit Victory-Zeichen und großer Sprechblase verkündigt er allem Volk eine große Freude – wobei der Begriff „Freude“ durch ein Smiley ersetzt war.
Darüber hinaus wurde die Szene mit Kaiser
Augustus um ein Ortsschild „Rom“ und ein aus der Höhe schwebendes goldenes
SPQR-Emblem nebst römischem Adler ergänzt. Und auch Bühnenbilder aus früheren
Weihnachtsmusicals kamen erstmals in Kombination mit den Comic-Figuren zum
Einsatz.
Große Resonanz bei Klein und Groß
Und es gab ja nicht nur viel zu sehen: Wer
wollte, konnte sich an einem ausliegenden Weihnachtsquiz beteiligen. Die
Buchstaben der korrekten Antworten ergaben zusammengesetzt den Namen „Immanuel“,
was übersetzt „Gott mit uns“ bedeutet. Bereits im Alten Testament hatte der
Prophet Jesaja den Symbolnamen in einer Verheißung auf den Messias übertragen.
Der Verfasser des Matthäusevangeliums wiederum, der die Verheißung aus der
griechischen Übersetzung der hebräischen Bibel kannte, bezog sie auf Jesus:
Nach seiner Darstellung ist Josef im Traum ein Engel erschienen, der ihn
mahnte, bei seiner schwangeren Verlobten zu bleiben, da ihr Kind der verheißene
„Immanuel“ aus Jes 7,14 wäre.
Fast alle Kinder, Klassen und Kita-Gruppen, die einen Quizbogen in die Sammelbox am Ausgang geworfen hatten, haben das Lösungswort gefunden. Urkunden für alle, die sich beteiligt haben, können ab Januar im Kindergottesdienst abgeholt werden. Danke, für die tolle Beteiligung!
Mit Don Camillo und Peppone beim
Weihnachtsliedersingen
Zum gemütlichen Ausklang gab´s dann auf Einladung des Hauses noch einmal Glühwein und Punsch, bevor die Tore der Weihnachtsscheune in diesem Jahr das letzte Mal geschlossen wurden.
Und wie geht´s weiter?
Die Scheune bot ein hervorragendes und einmaliges Ambiente für die XXL-Comic-Krippe. Nur leider fühlten sich die Krippenfiguren in den zugigen Räumlichkeiten nicht sehr wohl. Bedingt durch Feuchtigkeit hatten sich einige Pappen zu wellen begonnen. Ein Baum war sogar von der Halterung gesprungen. Dass die Figuren für jede Aufstellung an Holzständer getackert und danach wieder gelöst werden mussten, hat über die Jahre ebenfalls zur Schädigung beigetragen. Es ist eben nichts für die Ewigkeit – schon gar keine Pappfiguren. Von daher müssen wir sehen, wo und wie oft wir sie in Zukunft noch präsentieren können.
Immerhin: Für die Nachwelt ist die Comic-Krippe
im jüngst erschienen Krippenführer des Rhein-Neckar-Kreises „Die wunderbare
Welt der Weihnachtskrippen“ auf vier vollfarbigen Hochglanzseiten dokumentiert
worden. Das ist eine wunderbare Erinnerung – unabhängig davon wie es mit Krippe
weitergeht. Und das Buch gibt´s nicht nur an Weihnachten, sondern ganzjährig im
Handel (ISBN 978-3-932102-48-6, Preis 32 Euro)
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