Montag, 2. Dezember 2024

Fernsehbeitrag zu Musical online

Zu den Proben und der Aufführung des letzten Weihnachtsmusicals, "Stur wie Sturgis" im 20. Jubiläumsjahr unserer Musicalarbeit war ein Fernsehteam dabei, das fleißig mitgefilmt hat. Aus dem üppigen Material ist ein kleiner aber feiner Beitrag entstanden, der in der Sendung "Himmel über Baden" erstmals am 30. November 2024 ausgestrahlt wurde. Die Sendung kann hier angeschaut werden. Der Senedbeitrag zum Musical beginnt bei Minute 6,23. Viele Spaß.


Sonntag, 24. November 2024

Sonntag, 3. November 2024

KiKi-Kirchenübernachtung


von Britta John

Für das letzte Sommerferienwochenende hatte sich das Kinderkirchenteam etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine Kirchenübernachtung für Kinder im Grundschulalter (1. und 2. Klasse).

Am Freitagnachmittag kamen 22 fröhliche Kinder mit (Luft-)Matratzen, Schlafsäcken, Kuscheltieren und Co in die Kirche, wo sich der Altarraum nach und nach in ein Nachtlager verwandelte. Im Kirchgarten gab es anschließend Spiele, bei denen sich alle kennenlernen konnten. Von dort sind wir zu einer Rallye durch Heddesheim gestartet. Jede Gruppe musste die jeweiligen Wegbeschreibungen enträtseln, Aufgaben lösen und an verschiedenen Stationen Hinweise abholen, um zum Zielpunkt zu gelangen: dem Spielplatz in den Gänsgräben, wo Rennen und Toben angesagt war.

Nach dem gemeinsamen Rückweg konnten wir uns im Kirchgarten mit Pizza und Eis stärken und gleich darauf dem nächsten Programmpunkt widmen: der Kiki-Olympiade. Drei Mannschaften zogen mit ihren kreativ gestalteten Flaggen und „Hymnen“ ins Kiki-Stadion ein, bevor sie im Hochsprung, Speerweitwurf, Basketball und anderen spannenden und lustigen Wettkämpfen gegeneinander antraten. Nach der Siegerehrung mit Gold-, Silber- und Bronzeme-daillen ließen wir am Lagerfeuer mit Gitarrenbegleitung und stimmungsvollen Liedern den Tag ausklingen. Dann ging es nach dem Zähneputzen in die Kirche, wo alle unter ihre Decken schlüpften, um der Gute-Nacht-Geschichte zu lauschen. Aber bis jedes Kind zur Ruhe gekommen und auch die letzte Taschenlampe verloschen war, brauchte es doch noch eine Weile. Es ist schon ein aufregendes Erlebnis, eine Nacht im Altarraum der Kirche zu verbringen.

Mehr oder weniger erholt starteten wir am Samstagmorgen mit einem leckeren Frühstück und frischen Brötchen im Gemeindehaus. Anschließend konnten bunte Traumfänger gebastelt oder draußen gespielt werden, bis wir alle zusammen auf die Empore unserer Kirche stiegen. Hier erklärte uns Rainer Steckel die Orgel, spielte sie und beantwortete geduldig viele Fragen. Jede und jeder durfte in die mitgebrachten Orgelpfeifen blasen und unterschiedlichste Töne zum Klingen bringen. Auch unsere Kirchenmaus Hieronymus wollte das unbedingt ausprobieren (siehe Foto). Schließlich konnten wir durch eine „Geheimtüre“ in das Innenleben der Orgel blicken und die beeindruckenden großen Orgelpfeifen in Augenschein nehmen. Zum Abschluss feierten wir noch gemeinsam bei herrlichem Wetter Kindergottesdienst im Kirchgarten. Bei der Abholung der Kinder war das Fazit: Schön war´s! Und auf die häufig gestellte Frage “Wann gibt es das wieder?“ gibt es folgende Antwort: nach der Kirchenübernachtung ist vor der Kir-chenübernachtung ;-) 

Montag, 7. Oktober 2024

Erntedank: Wer teilt, hat mehr

 Wer teilt, hat mehr - unter diesem Motto stand der Gottesdienst an Erntedank, den wir in diesem Jahr zum ersten Mal in der Museumsscheune gefeiert haben. Viele Menschen waren gekommen und haben einen bunten Gottesdienst gefeiert. Kinder und Erwachsene der Kinderkirche haben vielfältig mitgewirkt, denn das 20 jährige Jubiläum der Kinderkirche stand im Mittelpunkt. Eine „Predigt“ gab es nicht, sondern ein Anspiel über das Teilen, das humorvoll vor Augen führte: Wer teilt, hat mehr. Was das für einzelne Ehrenamtliche in unsrer Kirchengemeinde bedeutet, wurde in vier Perspektiven von Engagierten eindrücklich erlebbar.

Warum bin ich 46 Jahre im Posaunenchor? Warum betreue ich Schüler in der Hausaufgabenhilfe? Warum schwinge ich den Pinsel für die Kulissen der Musicals? Warum bin ich bei der Kinderkirche aktiv? Immer war klar: Ehrenamt ist manchmal durchaus mühsam – aber es lohnt sich! Auf ganz unterschiedliche Weise kommt etwas zurück.

Und so haben wir es an diesem Tag auch erlebt. Viele Menschen haben ihre Zeit geteilt, um die Scheune und den Gemeindesaal zu richten, haben leckere Suppen gekocht und köstliche Kuchen gebacken, sich um die Küche gekümmert – und so Vieles mehr!

Weil sich so viele Menschen so viel geteilt haben, konnten wir im Anschluss an den Gottesdienst fröhlich miteinander essen und reden und uns an der Gemeinschaft freuen.

Dafür allen ein herzliches Dankeschön. (F.St.)



 

Dienstag, 24. September 2024

"Kleine Schraube ganz groß": Rückblick auf das Tauffest am Neckar

Das war ja mal ein Wochenende: Erst fuhr am Samstag das U-Boot „U 17“ unter den Augen zahlreicher Schaulustiger über den Neckar in Richtung Technikmuseum Sinsheim. Einen Tag später, am Sonntag, den 7. Juli 2024, machte „ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ bei der Neckarwiese Halt und sorgte ein weiteres Mal für ein bunt-bevölkerte Neckarwiese.

Zum sechsten Mal seit 2011 hatten die Kirchengemeinden Edingen, Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg und Heddesheim an diesem Tag zu einer großen regionalen Tauffeier geladen. Und viele waren der Einladung gefolgt, Groß und Klein, zum Teil mit Klappstühlen und Picknickdecken, um es sich auf der Wiese zwanglos bequem zu machen. Mit an Bord: die Ladenburger Kirchenband, die für einen tollen Sound sorgte, und die Kinder der Reli-AG der Hans-Thoma-Grundschule, die unter Leitung von Pfr. Rafflewski ein ebenso unterhaltsames wie tiefsinniges Anspiel geprobt hatten, das tief hinab in den Rumpf des Gemeinde-Schiffes führte. Verkleidet als kleine und große Schrauben, die Blanken und Spanten zusammenhalten, veranschaulichten sie ganz im Geiste des Apostel Paulus (siehe 1 Kor 12), wie wichtig es in einem Schiff bzw. einer Gemeinde ist, dass Menschen einander als gleichwertig achten und sich nicht so herablassend übereinander aufspielen, wie es im Anspiel die „großen Schrauben“ getan haben: Immer wieder hackten diese auf der kleinsten Schraube rum, wie klein und unnütz sie doch sei, bis sie es irgendwann selber glaubte und lockerließ. Als daraufhin auch die anderen kleinen Schrauben ihren Dienst verweigerten und die Planken und Spanten im Wellengang zu ächzen und zu stöhnen begannen, blieb den großen Schrauben keine andere Wahl, um das Schiff vor dem Untergang zu retten: Sie mussten sich entschuldigen und vor allen anderen anerkennen, wie wichtig und unersetzbar jede einzelne Schraube an ihrem Platz ist – egal wie groß oder klein.

„Miteinander ist eben besser als gegeneinander! Und Größe ist eh relativ“ resümierte Pfarrerin Franziska Stoellger, bevor sich die Hauptamtlichen nebst rund 200 Besucherinnen auf den Weg zum Neckarstrand begaben, wo nach biblischer Tradition die Taufen in lebendigem (= fließendem) Wasser vollzogen wurden.

24 Täuflinge aus fünf Gemeinden waren zur Taufe angemeldet. Dazu kamen zwei schon etwas größere Geschwisterkinder, deren Familie sich in Erinnerung an die Taufe eine Segnung wünschten. Vollzogen wurden Taufen und Segnung wie in den Jahren zuvor direkt im Wasser. Dafür hieß es, Schuhe ausziehen und keine nassen Hosenbeine scheuen. Auch die Hauptamtlichen standen mit „schwimmendem“ Talar barfuß oder mit Badeschlappen im erfrischend kühlen Neckar.

Ruhig und konzentriert aber auch locker und in fröhlicher Atmosphäre verliefen die Tauf- und Segenshandlungen an den verschiedenen Taufstationen, bevor es noch einmal auf die Neckarwiese ging, wo der Gottesdienst mit Lied, Gebet und Segen seinen Abschluss fand. Danach zogen die einen fröhlich ihre Straße nach Hause, andere machten es sich auf ihren Picknickdecken noch bequemer und erfreuten sich am sonnigen Wetter. Schön so.



Dienstag, 23. Juli 2024

Ferienaktion: "Gott auf der Spur"

Die Evangelische Landeskirche lädt alle Kinder ein, sich in den Sommerferien auf die Suche nach Gottes Spuren zu begeben. Dafür gibt es eine Faltbox zum Sammeln von Fundstücken, die an schöne Momente erinnern, eine Lupe, ein buntes Spurensucherarmband und ein Spuren-Protokoll, auf dem in Text und Bild Erlebnisse notiert werden können. Wer will, kann am Ende der Ferien das ausgefüllt Detektivprotokoll im Pfarramt in den Briefkasten werfen, damit wir es an die Landeskirche weiterleiten. Als „Belohnung“ gibt es eine Urkunde und ein kleines Dankeschön. Ein Teil der Bilder von den Spuren-Protokollen wird in Karlsruhe ausgestellt. Auch eine digitale Ausstellung ist geplant.

Es gibt keine Teilnahmebeschränkung und keine Kosten! Kommt einfach zu den Öffnungszeiten ins Sekretariat im Evang. Pfarramt (Beindstr. 6). Hier bekommt Ihr die Materialien mit einem Erklärungsblatt – solange der Vorrat reicht. 



Donnerstag, 11. Juli 2024

Rückblick auf 20 Jahre KiKi

Alles muss klein beginnen

Unter diesem Motto stand der Spielplatzgottesdienst 2003 im ersten Jahr meines Pfarrdienstes in Heddesheim, den ich mitgestalten durfte. Ich erlebte ein motiviertes Team und eine fröhliche Feier auf dem Spielplatz in den Gänsgräben mit Gottesdienst und vielen Spielstationen rund um das „Spielodil“ (Spielebauwagen aus dem Kinder- und Jugendwerk Weinheim). Auch die Eltern-Kind-Gottesdienste, die monatlich an jedem zweiten Sonntag um 11.30 Uhr in der Kirche stattfanden, erlebte ich als ein lohnendes und gut besuchtes Angebot.

Aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit regelmäßigen Kindergottesdiensten in meiner Ausbildungsgemeinde als Lehrvikar, der Matthäusgemeinde in MA-Neckarau, stellte ich darum die Frage ans Team, ob das nicht auch in Heddesheim möglich sein sollte. Warum nicht?! Das Team war für die Idee offen und mit Michael Izso hatten wir einen Lehrvikar in der Gemeinde, der bereit war, die Einführung des Kindergottesdienstes als Schwerpunktprojekt seiner Ausbildungszeit mit zu begleiten.

Planung & Start

Das erste Planungstreffen mit 6 Teilnehmenden fand am 28. Februar 2004 in der sagenumwobenen „Teestub“ im UG des Werderkindergartens statt. Damals schon dabei vom aktuellen Team waren Regina Gross und Mirjam Kuenzer. Beim dritten Treffen am 11. Mai war das KiGo-Team bereits auf 11 Mitglieder gewachsen.

Im Rahmen der Planungen wurden folgende Punkte beschlossen:

  • Der Kindergottesdienst trägt die Bezeichnung „Kinderkirche“ bzw. die Kurzform „KiKi“.
  • Die praktische Vorbereitung und Einstimmung erfolgt zusammen mit Kindern im Rahmen eines Kinderbibelwochenendes vom 24. bis 25. September.
  • Start der wöchentlichen Kindergottesdienste ist nach den Sommerferien 2004.
  • Der monatliche Eltern-Kinder-Gottesdienst wird als „Mahlfeier für Eltern und Kinder“ in den Kindergottesdienstplan aufgenommen.
  • Wichtig: Der Kindergottesdienst findet um 11.30 Uhr in der Kirche (!) statt und nicht etwa als Parallelveranstaltung zum Gottesdienst im Gemeindehaus. Gründe für diese Entscheidung: 1) Der Raum für Gottesdienste ist die Kirche und nicht das Gemeindehaus 2) Kinder sollen im Gottesdienst „ihre“ Kirche kennenlernen 3) Der Kindergottesdienst soll als gleichwertiger Gottesdienst neben dem Erwachsenengottesdienst stehen und nicht in den Verdacht geraten, ein Betreuungsangebot für Eltern zu sein, die in Ruhe zum Gottesdienst wollen. Zudem sollte der Kindergottesdienst mit Blick auf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder nicht viel länger als 30 Minuten dauern.

Der offizielle Startschuss für die Kindergottesdienste erfolgte schließlich im Familiengottesdienst an Erntedank am 3. Oktober 2004. Zuvor waren beim Kinderbibelwochenende vom 24. bis 25. September mit Hilfe der über 40 teilnehmenden Kinder u.a. die bunte KiKi-Kollektenkirche und die Paramente entstanden, die zum Teil heute noch genutzt werden. Auch das heute nicht mehr in Gebrauch stehende „KiKiLiBu“ (Kinderkirchenliederbuch) wurde damals mit vielen bunten Zeichnungen versehen.

Der Besuch beim ersten Kindergottesdienst am 10. Oktober 2004 war gewaltig. Das Kinderbibelwochenende hatte viele Kinder neugierig gemacht. Aufgrund des großen Zuspruchs beschloss das KiKi-Team sogar, die Kinder für den thematischen Teil nach Altersgruppen zu trennen, um mit altersgerechten Erzählvorlagen die biblischen Inhalte zu vermitteln.

Mit der Zeit sank jedoch die durchschnittliche Besucherzahl, die Kinder wurden jünger und immer häufiger kamen Eltern mit, die den Kindergottesdienst als niederschwelliges Gottesdienstangebot für sich und ihre Familie zu schätzen lernten. Damit war die Gruppeneinteilung hinfällig – und auch die Unterscheidung von wöchentlichem Kindergottesdienst und monatlicher „Mahlfeier mit Eltern und Kindern“ erwies sich als nicht zielführend. So blieb es am Ende bei wöchentlichen Kindergottesdiensten um 11.30 Uhr im Altarraum mit einer Gruppe aus Kindern und Eltern.

Das pralle Leben und der Zug durch die Wüste

„KiKi“ steht für Kindergottesdienst – aber nicht nur. Das Kürzel steht für alle Aktionen und Projekte des KiKi-Teams, die weit über die wöchentlichen Kindergottesdienste hinausgehen. Dazu zählten in der Vergangenheit vier Kinderbibelwochenenden von 2004 bis 2007, sechs Kirchenübernachtungen zwischen 2009 und 2016, die Fahrt zum Kinderkirchengipfel 2008 in Lahr, bei der wir unseren Kirchenbezirk vertreten haben, die Kinderkirchenfeste „Von Gaben, Schätzen und Talenten“ (2013) und „Voll das Leben“ (2018), der Kinderbibeltag „Luther auf der Spur“ (2017), die Wiederbelebung des Spielplatzgottesdienstes 2023 sowie zahlreiche Aktionen und Programmpunkte auf Gemeindefesten und bei Gemeindetagen u.a. mit Zauberkünstlern und Liedermachern. Auch die ersten Weihnachtsmusicals wurden vom KiKi-Team begleitet.

Zwischen 2008 und 2015 gab es zudem 5 Wochenendrüsten für Mitarbeitende und deren Familien, die u.a. auf die Burg Rabeneck bei Pforzheim und in das Diezer Grafenschloss an der Lahn stattfanden. Es wurden Ausflüge unternommen – zur Grube Messel (2011) oder in die Oppenheimer Unterwelt (2012), Mitarbeiterfeste im Sommer und Advent gefeiert und mehrere Fortbildungen vor Ort angeboten, bei denen zwischen 2009 und 2012 die schönen Egli-Figuren entstanden sind, die neben Frauen und Männern auch eine Schafherde nebst Ochs und Esel umfassen.

Doch so reich und bunt sich „KiKi“ in den Jahren entfaltet hat, es gab auch Dürreperioden. Zwischenzeitlich besuchten nur wenige Kinder unregelmäßig den Kindergottesdienst, so dass es passieren konnte, dass nur zwei oder drei Kinder den Weg in die Kirche fanden, in einigen Fällen auch gar keines. Für die Mitarbeitenden, die sich vorbereitet hatten, und auch für unseren Organisten, Dr. Henning Scharf, der die Kindergottesdienste am Flügel begleitete, war das natürlich frustrierend.

Lange haben wir beraten, wie wir den Kindergottesdienst und andere KiKi-Aktionen besser bewerben können. So ist „KiKi informiert“ entstanden, ein Faltblatt mit aktuellen Infos zu anstehenden Gottesdiensten und Veranstaltungen, das von 2009 bis 2013 vier bis fünf Mal jährlich erschien und regelmäßig in die Elternpost unserer Kindergärten gewandert ist. Ob´s viel gebracht hat? – schwer zu sagen. Die Besucherzahlen blieben mau. Entscheidend für das Weiterbestehen war nicht die Werbung, sondern der Durchhaltewillen des Teams, das einfach konsequent weitergemacht hat. Und irgendwann, ohne dass sich konkrete Gründe nennen ließen, waren die Kinder wieder da, KiKi blühte und auch neue Mitarbeitende fanden sich ein. Wie schön!



Abschließender Dank

 20 Jahre KiKi – verbunden mit wöchentlichen Kindergottesdiensten in einer Zeit, in der die meisten Gemeinden nur noch monatliche oder sporadische Angebote machen – das ist wunderbar. Und dafür möchte ich im Namen der Kirchengemeinde zunächst einmal allen danken, die den Weg dafür bereitet haben: Lehrvikarin Corinna Schlappkohl, Pfarrer Thomas Abraham, dem damaligen KiGo-Team sowie Pfarrer Dr. Konrad Fischer, dessen Karfreitagsgottesdienst für Kinder mir besonders eindrucksvoll in Erinnerung geblieben ist.

Vor allem aber möchte ich dem KiKi-Team danken – und zwar in dreifacher Hinsicht: Erstens dafür, dass die Mitarbeitenden bei der Stange geblieben sind, auch als die eigenen Kinder längst nicht mehr den Kindergottesdienst besuchten. Zweitens, dass sich das Team von keiner Dürre hat entmutigen lassen und den Kindergottesdienst selbst in Zeiten vorbereitet und angeboten hat, wo zu befürchten war, dass niemand den Weg in die Kirche findet. Und schließlich drittens, dass das Team schon lange völlig selbständig und kreativ die Arbeit mit Kindern übernommen und weiterentwickelt hat, so dass ich mich als Pfarrer praktisch komplett aus den Kindergottesdiensten zurückziehen konnte. Lediglich am Ostersonntag bin ich noch dabei – und freue mich aufs Eiertitschen.



Zum 20jährigen Jubiläum: KiKi aktuell

Gott, dein guter Segen …

Ganz sicher kann ich es nicht mehr sagen, aber spätestens 2007 bin ich hier in Heddesheim in die Kiki-Arbeit „eingestiegen“. Und noch immer bin ich begeistert dabei und freue mich, wenn die Kinder am Sonntag gebannt den Geschichten lauschen, wenn wir gemeinsam unsere KiKi-Lieder singen und sie mit viel Begeisterung und Kreativität bei unseren Bastel- und Spielangeboten mitmachen. Wenn ich nach dem Gottesdienst merke, es hat Spaß gemacht und die Kinder mit ihren Eltern und /oder Großeltern fröhlich winkend die Kirche verlassen, dann ist das eine schöne Motivation für die nächste KiKi-Vorbereitung  - und dann lasse ich mich mit dem Segenslied auf den Lippen noch durch den restlichen Sonntag tragen!



Ich bin ein Bibelentdecker…

Ein ganz zentraler Bestandteil unserer sonntäglichen Kindergottesdienste ist die Geschichte. Wir haben Vorbereitungshefte mit Themenvorschlägen, entscheiden aber oft auch ein ganz anderes Thema oder eine andere Geschichte zu nehmen, die wir für die Altersgruppe unserer KiKi-Kinder passender finden. Die Bandbreite ist groß. Mal erzählen wir klassische Bibelgeschichten wie die vom verlorenen Sohn oder dem Auszug aus Ägypten, mal sind es Gleichnisse oder jahreszeitlich abgestimmte wie zu Ostern oder Sankt Martin. Wir hatten auch schon eine Reihe mit Erzählungen von Astrid Lindgren, bei denen Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Friedfertigkeit im Mittelpunkt standen. Die Geschichten gestalten wir oft mit Bildern, unseren Egli-Figuren, dem Kamishibai-Theater, der Erzählschiene (die jüngst einer unserer Mitarbeiter angefertigt hat) oder anderen Utensilien, um sie für die Kinder noch anschaulicher zu machen.

Im Anschluss an die Geschichte versuchen wir, mit den Kindern das Gehörte kreativ aufzunehmen. Wir basteln mit verschiedensten Materialien  und ich bin immer wieder erstaunt, was für tolle Ideen und Ergebnisse entstehen: Kerzen, Seifen, Wandbilder, Kronen, Kresse-Schälchen u.v.m. Manchmal spielen wir auch ein Spiel (wie z.B. Süßigkeiten Memory, Turmbau zu Babel …), gestalten gemeinsam ein Poster (wofür wollen wir Danke sagen, Gott hat uns alle lieb…) oder machen eine kleine Mahlfeier mit Brot und Traubensaft.



Gottes Liebe ist so wunderbar…

Zur KiKi-Liturgie gehören auch Gebete (das Vaterunser kann man wunderbar mit Bewegungen beten) und, ganz wichtig, die fröhlichen Lieder, die natürlich auch mit Bewegungen besonders viel Spaß machen und am Sonntagmorgen die ein oder anderen müden Glieder zum Erwachen bringen. Musikalisch begleitet uns meistens Henning am Klavier oder Rainer an der Gitarre. Besonders gerührt hat mich, als einmal ein kleines Mädchen, das noch gar nicht richtig mitsingen konnte, sich begeistert zur Musik bewegt hat und am Ende des Liedes: „Nochmal!“ gerufen hat.

Das wünsch ich sehr …

Auch wir sammeln eine Kollekte und hier tut immer noch die fröhlich bunte Kirche, die vor 20 Jahren entstanden ist, gute Dienste. Die Kinderkirche hat für zwei Kinder in Burkina Faso über den Garango-Verein Ladenburg Patenschaften übernommen – und dazwischen suchen wir uns andere Projekte, die zur Kinderkirche passen. Mal regional, mal international.

Lasst uns miteinander …

Unser KiKi-Team besteht z.Zt. aus 8 Mitarbeiter/innen (Andrea, Britta, Elisabeth, Katja, Max, Mirjam, Moni, Regina), unserer Kirchenmaus Hieronymus und Friedolin, unserem Kirchenbär, der aus bekannten Gründen z.Zt. nur von der Empore aus zuschauen kann.

Bei unseren Vorbereitungstreffen, ca. alle drei Monate, stimmen wir ab, wer wann Kindergottesdienst übernehmen kann und was sonst noch organisiert werden muss. Hier entstehen dann auch die Ideen für alte oder neue Aktionen: mal wieder einen Spielplatzgottesdienst (Mai 2023) zu machen, eine Kirchenübernachtung für 1. und 2. Klässler (dieses Jahr im September – am besten direkt anmelden😊), einen Spielenachmittag mit 35 Kindern, wie im Februar diesen Jahres, oder die Osterandacht mit Stockbrotbacken am Osterfeuer an Karsamstag. Ich finde, für unser kleines Team stellen wir ziemlich viel auf die Beine! Aber wir haben glücklicherweise auch immer wieder Unterstützung von Eltern, Partnern u.a. Und weil neben der Arbeit das Vergnügen nicht fehlen darf und wir uns alle gut verstehen, planen wir einmal im Jahr einen Ausflugstag mit unseren Familien (siehe Bericht in diesem Heft), machen einen Grillabend vor den Sommerferien und eine Adventsfeier. Da kommt neben tollen Gesprächen auch das Kulinarische nie zu kurz.

Komm, sag es allen weiter …

Wir feiern unsere Kindergottesdienste jede Woche, immer am Sonntag um 11.30 Uhr in der Kirche, im Gemeindehaus oder im Kirchgarten – je nachdem was die Witterung zulässt – oder der Belegungsplan. Nur in den Sommer- und Weihnachtsferien pausieren wir.

Falls ein Leser oder eine Leserin Lust bekommen hat, bei uns mitzumachen: Wir freuen uns über jede Unterstützung. Einfach mal am Sonntag in der Kinderkirche vorbeischauen – ganz nach dem Motto: Einfach spitze, dass Du da bist

PS: Habt Ihr / haben Sie bemerkt, dass die Kapitelüberschriften Lieder aus dem Kiki-Liederbuch sind?



Zum 20jährigen Jubiläum: Die Zeit vor KiKi

 Als ich gebeten wurde, über die Zeit vor der Kinderkirche etwas für das Scharnier zu schreiben, war meine Erinnerung sehr schwach, immerhin ist es nun fast 24 Jahre her. Meine Kiki-Unterlagen hatte ich vor ca. einem Jahr beim Aufräumen entsorgt und auf dem Computer war nicht wirklich viel gespeichert. Aber ich hatte einen Trumpf, meine Freundin Corinna Schlapkohl, Lehrvikarin in Heddesheim von 1999 – 2001, heute Pfarrerin in Scharbeutz and der Ostsee. Ein langes Telefonat am Abend, gemeinsames Suchen nach Fotos und Schwelgen in Erinnerungen hatten auch meinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge geholfen.

2000 gab es ein kleines Team von Müttern, die den Kindergottesdienst in der evangelischen Kirche wiederbeleben wollten. Initiatorin war Corinna Schlapkohl, die mit ihrer Familie mit zwei kleinen Kindern 1999 nach Heddesheim ins Neubaugebiet gezogen war und meine Nachbarin wurde. Über ihre eigenen Kinder und den Kindergarten hatte sie Kontakt zu vielen jungen Familien, und der Wunsch nach einem Angebot für Familien mit kleinen Kindern wurde an sie herangetragen. Beliebter Treffpunkt war der Spielplatz in den Gänsgräben und so entstand die Idee für ihr Schwerpunktprojekt als Lehrvikarin: der Spielplatzgottesdienst. Und für mich war es der Startschuss, mich von der Kindergottesdienstarbeit in meiner Weinheimer Heimatgemeinde Lukas zu verabschieden und Fuß in der Heddesheimer Kirchengemeinde zu fassen.

 

Der Startschuss – Spielplatzgottesdienst in den Gänsgräben

Die erste Idee zum Spielplatzgottesdienst wurde im April 2000 geboren und von einem Team aus 15 Müttern aus dem Neubaugebiet Gänsgräben unter der Leitung von Corinna vorbereitet. In Untergruppen haben wir uns um Orga, Spiele, Basteln, Verköstigung, Werbung und Liturgie gekümmert. Am Samstag, 23. September 2000 war es dann soweit. Wir haben mit 30 Helfer*innen zunächst aufgebaut und mit Hilfe der örtlichen Landwirte das Spielodil (umgestalteter Bauwagen bestückt mit Outdoor-Spielen) und einen Toilettenwagen transportiert, um dann mit ca. 250 Besucher*innen gemeinsam zu feiern, zu singen und zu spielen. Der gesamte Nachmittag war als Gottesdienst geplant. Unser Thema war: „Suchen und Finden – das verlorene Schaf“ und der Gottesdiensttitel lautete „Gott hat alle Kinder lieb“. Konfirmierte Jugendliche spielten die Geschichte des Gleichnisses vom verlorenen Schaf. Zum Lied vom verlorenen Schäfchen haben die Kinder sich versteckt und die Eltern sie gesucht und mit großer Freude gefunden. Im Anschluss gab es einen Kuchen- und Getränkeverkauf, Sing- und Fingerspiele, eine Buttonmaschine, Kinderschminken, die Spiele aus dem Spielodil und es wurden Schäfchen gebastelt. Zum Abschluss wurden alle mit Gebet und Segen verabschiedet. Nach dem erfolgreichen Start des Spielplatzgottesdienstes war allen klar, dass es weiter geht. Es folgten jährliche Spielplatzgottesdienste, die alle sehr gut angenommen wurden.

 

Gottesdienst mit Kindern und Eltern

Aus dem Vorbereitungsteam des Spielplatzgottesdienstes haben sich 6 Mütter gefunden, die in den monatlichen Gottesdienst mit Eltern und Kindern eingestiegen sind. Die Gottesdienste fanden nach dem Hauptgottesdienst der Erwachsenen statt. Am 29. Oktober 2000 starteten wir mit 60 Eltern und Kindern und im Dezember waren wir sogar 100 Personen. Ein toller Erfolg!

Nach ihrem Lehrvikariat hat es Corinna Schlapkohl im September 2001 wieder in den Norden gezogen, aber ihr Projekt hat Spuren hinterlassen. Der Gottesdienst mit Eltern und Kindern wurde mit den Pfarrern Abraham und Dr. Fischer weitergeführt. Es wurde gemeinsam vorbereitet und thematisch beworben mit unserer rennenden Kirchenmaus. Es gab eine feste Liturgie, die auch die Kinder mit einbezogen hat. Zu Beginn wurde gemeinsam mit den Kindern der Altar eingedeckt und die Schulkinder durften auch beim Gebet oder Psalm mitlesen. Unser Eingangslied: „Wir sind eingeladen zum Leben“ konnten auch die Kleinsten bald mitsingen. Es gab eine Geschichte und passende Nachbereitung dazu. Es war ein Gottesdienst für die ganze Familie.

 

Happy Birthday Kiki

Mit unserem neuen Pfarrer Dierk Rafflewski kamen neue mutige Ideen, und wir starteten 2004 mit der wöchentlichen Kinderkirche – ein großer Schritt aber mit einem inzwischen weiter gewachsenen motivierten Team sehr gut machbar.

Es war sehr schön so viele Jahre ein Teil von „Kiki“ gewesen zu sein und ich habe viele schöne Erinnerungen an Gottesdienste, Kirchenübernachtungen, Bibelwochenenden, Ausflüge und Grillfeste. Nach 20 Jahren Kindergottesdienstarbeit in Heddesheim habe ich im Jahr 2020 Abschied genommen, um mich meiner anderen Herzensangelegenheit verstärkt zu widmen, der Flüchtlingsarbeit. Zum Teil auch davor schon verbunden beim Eislaufen der Kiki-Kinder mit Flüchtlingskindern und der Mitgestaltung von Kiki-Kindern bei der Asylstuhl-Aktion der Diakonie

Ich wünsche „Kiki“ und allen aktiven Mitarbeiter*innen für die Zukunft weiterhin gute Ideen und viele große und kleine interessierte Besucher*innen.


Herzliche Grüße Melanie Brunner-Straub



Hawaii im Sternenzelt

Am 21. Juni 2024 war es so weit, die evangelische Kita „Sternenzelt“ feierte ihr Sommerfest. Schon Wochen zuvor entschieden sich die 125 Kinder der Kita für das Thema „Hawaii“. Und dann ging es auch schon los mit den Vorbereitungen. Es wurde fleißig gebastelt und dekoriert in den 5 Gruppen. Die Kinder und Erzieherinnen gestalteten ihre eigenen Ananas T-Shirts, eine große selbst gebastelte Palme zierte den Eingangsbereich und es wurde mit Begeisterung für die große Aufführung geprobt. Endlich war der Tag da, alle Erwachsenen bekamen zur Begrüßung mit einem freundlichen „Aloha“ eine Blumenkette umgehängt. Voller Aufregung und Vorfreude stellten sich alle Kita Kinder samt ihren Erzieherinnen in ihren großartigen Ananas T-Shirts zum Einlaufen in den Garten auf, wo die Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannten schon gespannt warteten. Zu modernen Trommelklängen und klatschenden Gästen liefen die Kinder ein und stellten sich auf. Sie präsentierten zuerst ihren einstudierten Tanz zu Hawaiianischer Musik, im Anschluss daran sangen alle das Lied „Kinder heut’ ist Sommerfest“, dass extra zu dem Thema Hawaii umgedichtet wurde. Alle anwesenden waren begeistert und klatschten für die kleinen Tänzer und Sänger tosenden Beifall.  Nachdem die Kita Leitung, Frau Dimitriou-Trianti, ein paar Worte zur Begrüßung sprach, konnte das Fest so richtig los gehen. Es gab viele Aktionen für Groß und Klein. Im Angebot war das Barrakuda Angeln, Paradise Make-up und Glitzer Tattoos. Es gab einen Hula- und Limbo Contest, es konnten Blumenketten und Schildkröten gebastelt werden und es gab eine Splash-Zone. Außerdem brachten die Eltern der Kita Kinder Fingerfood mit und es konnte eine große und vielfältige Snackbar aufgebaut und geplündert werden. Ein besonderes Highlight war die Tiki-Bar, eine Cocktail Bar nur für die Kinder. Dort gab es Cocktails zur Auswahl, wie den „Ida Colada“, den „Henry on the Beach“ oder den „Theo Sunrise“. Ein weiteres, besonderes Highlight war eine Überraschung, von der weder die Kinder noch die Eltern wussten. Ein richtiger DJ „DJ DeeRock“ machte mit seiner Anlage und Musik mächtig Stimmung und Tanzlaune. Hits wie „Macarena“ sorgten für eine volle Tanzfläche, groß und klein waren begeistert. 

Das Wetter spielte fast bis zum Schluss mit, kurz vor Ende des Festes zog ein heftiges Gewitter auf. Alle packten schnell mit an und so war im Handumdrehen alles abgebaut und aufgeräumt, noch bevor das Gewitter los ging. Die Kita „Sternenzelt“ bedankt sich herzlich bei allen Helfern und Mitwirkenden. Das diesjährige Sommerfestest war rundum ein voller Erfolg und sorgte bei allen Beteiligten für Spaß und gute Laune. (Rückel)


                                                                             

Dienstag, 6. Februar 2024

Stur wie Sturgis: Ein gelungener Abschluss


Die Kirche war proppenvoll, die Vorfreude greifbar. Ein letztes Mal kontrollierten die Techniker Sebastian Schick (Licht) und Dirk Kollmar (Ton) die Anschlüsse. Alles sollte perfekt sein. Im Gemeindehaus wurden derweil die Waisenkinder eingekleidet, während die Bettler in schweren Mänteln noch einmal ihren Auftritt besprachen und die quirlige Schar der kleinen Teufelchen in nervöser Erwartung des großen Auftritts einmal mehr über Tische und Stühle ging. Kurz vor dem Einzug in die Kirche ergriff Teamerin Jumana das Wort, bestieg einen Stuhl und hielt eine flammende Motivationsrede – wie ein Fußballtrainer vor Anpfiff des WM-Finales. Dann ging´s unter dem Applaus der Besucher in der Kirche auf die Startpositionen. 


„Stur wie Sturgis“ hieß das Stück, mit dem nach 20 Jahren die Ära der Heddesheimer Weihnachtsmusicals enden sollte. Geschrieben hatten es Jessica Lindenberger (Musik), Henning Scharf (Musik) und Dierk Rafflewski (Text) auf Grundlage einer „wahren Geschichte“, die sich um die Entstehung des Adventsklassikers „Macht hoch die Tür“ dreht. Im Mittelpunkt stand der von Viertklässlerin Katharina mit beeindruckender Spielfreude gemimte reiche Fischhändler Volker Sturgis, der den erbärmlichen Anblick der Waisenkinder nicht mehr ertragen konnte, die regelmäßig dem Fluss entlang vom Waisenhaus über sein Grundstück zur benachbarten Kirche zogen. Mit einer hohen Mauer (historisch war´s ein Zaun) verbaute er ihnen den Weg und setzte sich zynisch über alle Bürgerproteste hinweg („Ihr seid das Volk. Aber ich bin Volker!“). Erst als Waisenkinder und Bürger der Stadt am 4. Advent 1623 zusammen mit Pfarrer Georg Weissel vor das Anwesen zogen und in den von Weissel frisch geschriebenen Choral „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ einstimmten, geschah das Wunder: Sturgis öffnete Herz und Grundstück – und im Musical sogar die Türen seiner Villa zur großen Weihnachtsparty mit Stockfisch, Pizza und Rap-Musik.


Was bei den beiden Aufführungen am 23. und 24. Dezember besonders beeindruckte war die hohe Präsenz der Kinder und Jugendlichen – zumal das rund 60 Minuten lange Stück allen Darstellern viel abverlangte: Neben den anspruchsvollen Texten und Liedern mussten die Bewegungsabläufe sitzen, Sprech-Reihenfolgen und Positionen eingehalten werden und – ganz wichtig: auch wenn´s nichts zu sprechen oder zu singen gab, musste die Konzentration
hochgehalten werden. Ein richtiger Schauspieler spielt ja nicht nur, wenn er etwas zu sagen hat, sondern solange er auf der Bühne zu sehen ist. Und da sind einige der Kinder geradezu über sich hinausgewachsen. Nicht nur das Mimenspiel der Teufelchen war ein Genuss, wenn sie den empörten Städtern das Vögelchen zeigten oder Schweibenwischer machten. Viele Kinder sind mir ihren Rollen geradezu verschmolzen.


Und damit der Schauwerte noch nicht genug. Das Musical war überaus reich an Effekten. Besonders eindrucksvoll war der Fall des großen schwarzen Vorhangs, hinter dem die hoch aufragende „Villa Sturgis“, das kleine Fachwerk-Waisenhaus und die große Stadtsilhouette von Königsberg (gemalt nach historischen Vorlagen) mit „Wow!“-Effekt zum Vorschein kamen. Darüber hinaus sorgten gut getimte Licht- und Raucheffekte für eine geradezu diabolische Atmosphäre bei den Auftritten von Sturgis und seiner Teufelbande. Sogar an eine Innenbeleuchtung der „Villa Sturgis“ hatte Techniktüftler Sebastian gedacht. Weitere Höhepunkte waren der Mauerbau mit unzähligen Kartons quer durch den Altarraum – und natürlich deren donnernder Einriss, nachdem die Waisenkinder im Chor mit der Gemeinde die harte Schale von Sturgis im Finale geknackt hatten.


Lange dauerte am Ende der Applaus, den Kinder und Team sichtlich genossen, bevor mit dem Klassiker „Ruft es laut vom Kirchenturm“ noch eine allerletzte Zugabe folgte.

Schade, dass das alles jetzt vorbei ist! Aber auch wunderbar, wie super zum Abschluss alles geklappt hat – inklusive Technik – und wie groß die Begeisterung war. Denn dass trotz grassierender Grippewelle alle 64 Beteiligten auf, vor und hinter der Bühne im Einsatz waren, lag bestimmt nicht daran, dass alle gesund waren, sondern daran, dass niemand krank sein wollte.


Wer das Musical verpasst hat oder noch einmal in Erinnerung rufen will, findet auf dem Youtube-Kanal unserer Kirchengemeinde (unten weiter unten im KiKiBlog) zwei Clips. Und wer mal einen Blick hinter die Kulissen werfen will, sollte in der kommenden Adventszeit unbedingt einen Blick ins Fernsehprogramm werfen. Ein Filmteam vom Evangelischen Rundfunktdienst Baden hat die Generalprobe und erste Aufführung begleitet und einige Interviews mit Team und Kindern geführt. In der Vorweihnachtszeit soll der Sendebeitrag über privater TV-Anbieter ausgestrahlt werden und in der ERB-Mediathek abrufbar sein. Wir sind gespannt!

Erste Eindrücke vom Musical "Stur wie Sturgis"


Montag, 29. Januar 2024

Endlich: nach dem Schrecken dieser grässlichen Entführung (im KiKiBlog habe ich davon berichtet), diversen Operationen und der langen Reha-Phase, die nötig war, um das schwere Schleudertrauma zu überwinden, das ich mir bei der Reinigung in dieser grauslichen Wäschetrommel zugezogen habe (jaja, ich weiß, sie haben es nur gut gemeint), bin ich wieder zurück in der Kirche. Wie schön!

Leider traue ich mich nicht mehr unten in die Bankreihen. Meine Peiniger sind immer noch auf freiem Fuß. Und ich weiß leider nicht, ob sie zur Einsicht gekommen sind. Ich hoffe es. Aber aus Sicherheitsgründen (weder will ich noch einmal entführt werden noch jemals wieder in einer Wäschtrommel Karussell fahren) ziehe ich die abgeschlossene Empore als Aufenthaltsort vor.

Mit „Kuscheln“ ist da leider nichts mehr drin. Das ist schade! Trotzdem freue ich mich über Besuch. Und der Blick von hier oben hat ja auch was Erhabenes. So muss sich der Pfarrer früher auf seiner Hochkanzel gefühlt haben, bevor man sie ihm bei der großen Innenrenovierung geklaut hat. Aber keine Angst: ich werde Euch von hier oben keine Predigten halten. Ich freu mich einfach, Euch wiederzusehen. Schaut doch mal hoch, wenn Ihr in die Kirche kommt, und winkt, wenn Ihr mich gefunden habt. Ich winke zurück. Versprochen. 

Euer Friedolin.

Mittwoch, 24. Januar 2024

Was ich glaube

Was glaube ich eigentlich, dass Gott von mir und anderen Menschen will? Die Jungscharkinder haben sich dazu Gedanken gemacht und Sätze formuliert. Mit diesen Sätzen sind sie dann auf die Jagd nach Unterschriften gegangen. Jeder durfte 3x bei den anderen unterschreiben. So ist eine "Hitparade" der beliebtesten Glaubenssätze entstanden. "On top" steht der Glaubenssatz mit der höchsten Zustimmung.

Ich glaube, dass Gott will ...

  1. ... dass es keinen Krieg gibt und Frieden herrscht
  2. ... dass niemand auf der Straße leben muss
  3. ... dass Familie das Wichtigste ist - egal ob Mann und Mann, Frau und Frau oder Mann und Frau die Familie bilden
  4. ... dass Umwelt und Tiere nicht mehr bedroht werden
  5. ... dass Menschen nicht wegen ihrer Hautfarbe gemobbt werden
  6. ... dass Menschen, die böse sind, besser werden
  7. ... dass wir ein schönes Leben haben
  8. ... dass keine Menschen gemobbt werden und alle Mitgefühl haben und zusammenhalten
  9. ... dass nicht jeden Tag über 100 Tierarten aussterben
  10. ... dass ich ungestört Lego spielen kann